Biografie
Joseph Szabó – geb. Szabó József (1925, Nyúl, Ungarn – 2010, Fons-sur-Lussan, Frankreich) – war ein ungarischer Maler und Bildhauer in Emigration. Er studierte an der Hochschule für Bildende Kunst in Budapest zwischen 1947 und 1953. Seine Professoren waren István Szőnyi, László Bencze (Maler), Gyula Pap (Maler) und Jenő Barcsay. Er wanderte 1956 nach Frankreich aus. Er setzte seine Studien im Bereich der Bildenden Kunst in Paris und in Nizza fort. Am Anfang malte er surrealistische Bilder mit dunklen und düsteren Farben die, die Werke von Grünewald und Bosch wachriefen. Bis zum Ende der achtziger Jahre gelangte er an die Grenze der Abstraktion und wandte sich an eine viel unbefangenere, buntere und weniger figürliche Malerei. Später malte er expressive Bilder mit Mosaikeffekten. Er schuf neben den Bildern auch Skulpturen, einer seiner monumentalen Werke steht vor dem Gebäude Médiathèque François Mitterand in Sète, Frankreich. Seine Bilder wurden in verschiedenen Galerien, wie z.B. in Zürich, Chicago, New York, Montreal, Paris, Lyon, Nimes, Madrid, Mailand und in Genf ausgestellt.
Details
1953, nach Absolvierung der Hochschule erhielt er ein beträchtliches Stipendium. Er erwarb ein Atelier, und seine finanzielle Lage ermöglichte ihm eine Lebensführung, wonach sich viele seiner Zeitgenossen sehnten. Er fühlte sich wegen der von der kommunistischen Staatsgewalt ihm aufgezwungenen Verbindlichkeiten gefangen und ausgeliefert. 1956 wurden die Grenzen Richtung Westen geöffnet, er entschied sich seinen Kindheitstraum zu verwirklichen und wanderte nach Frankreich aus. Er wurde an der Akademie für Kunst in Paris mit Stipendium aufgenommen. Sein technisches Wissen und seine Kenntnisse wurden sowohl von seinen Mitschülern als auch von seinen Professoren anerkannt. Ein Zeichen dafür war als er in 1958 bei der Ausstellung ungarischer Maler in Écola des Beux-Arts in Paris den Hauptpreis gewann. Er litt unter Isoliertheit und fühlte sich verloren in Paris. Er entdeckte, dass die mittelmäßige Minderwertigkeit bis zum Himmel gepriesen wurde, zweit-, und drittrangige Künstler dank solcher Machenschaften, die er aus Ehre immer abwies und verabscheute, erfolgreich sein konnten.
Er setzte seine Studien in Nizza fort, wo ihm auch ein Atelier zur Verfügung gestellt wurde. „Ich habe während dieses Zeitraumes Stipendium und Essen an der Mensa der Hochschule bekommen, wofür ich mein ganzes Leben Frankreich dankbar sein werde.“ Er hatte einen ausgezeichneten Ruf in Frankreich und Dank eines ihm verliehenen Preises erhielt er mit der Hilfe des Kultusministers eine bedeutende Subvention in Form eines zinsfreien Kredites. Er fing an aus diesem Geld ein ruinöses Haus zu renovieren. Er hat dabei jede Arbeit selbst gemacht. Später zog er nach Südfrankreich in Lussan, wo er wieder ein Haus restaurierte; er war aber damit unzufrieden, verkaufte es und renovierte ein seit hundert Jahren unbewohntes Gebäude in Fons-sur-Lussan.
1967 wurde er in die Vereinigten Staaten eingeladen. Er konnte mehrere seiner Leinen in der bedeutendsten Galerie von Chicago, und bei solchen Ausstellungen, wo Schöpfungen auf dem höchsten Niveau zu sehen sind wiedersehen. Ein in den Vereinigten Staaten lebender französischer Kunstsammler bot ihm währenddessen einen Vertrag an. Er wies das Angebot zurück. Er konnte seine aus Frankreich mitgebrachten Bilder für hohen Preis verkaufen. Er hatte aber keine Freude an seinen in den USA geschöpften Werken, die konnte er nur zum halben Preis verkaufen. Er kehrte drei Monate später nach Frankreich zurück. Anlässlich einer seiner Ausstellungen in Paris, ein Fernsehsender stellte einige seiner Werke vor, und kommentierte sie als starken Ausdruck der mit ungarischem Temperament gesättigten Gefühle und Leiden des Künstlers. Nach seiner Rückkehr 1978 konnte er seine Bilder unter den besten Bedingungen in Madrid ausstellen. Die Journalisten, das Radio und das Fernseher berichteten begeistert über das Ereignis.
Diese äußerst fruchtbare Epoche hat ihm die Erfolge mitgebracht. In dieser Ära der Liebe für den figurativen Ausdruck und das Vertrauen in der konkreten Ikonographie halten Szabó sogar in seinen mutigsten Spekulationen vom Abstrakten als unehrlicher Abkürzung fern. Die Rubens‘sche barocke Größe und Breite der Körper und der Formen und die gotische Präzision der Außenlinien charakterisieren seine Bilder. Seine Malerei erinnert - an die Schöpfungen der größten Künstler. All diese sind Früchte langwieriger Anstrengungen, eine schmerzhafte Botschaft. Eine Botschaft aus einer unbekannten Welt.
Man muss in der Zeit bis zu den Ölbildern der flämischen Künstler in den Niederlanden zurückgehen um dieses hohe Niveau in einer Kunstwerkstatt zu finden. Seine Kompositionen sind durch Bewegungen gesättigt. Obwohl seine Gesten auch Macht ausstrahlen, sind die lieber selbstbewusst und muskelig als gewaltsam und nervös. Sie sind hauptsächlich immer sehr menschlich. Sie unterscheiden sich genau darin von denen woran sie auf den ersten Blick erinnern, nämlich von den Werken von Hieronymus Bosch und Salvador Dali.
Der Ursprung des Menschen beschäftigt ihn stark. Woher sind wir gekommen? Woher stammen wir?
„Solange Menschen auf der Erde leben, sollten die Menschen die Schöpfungen inspirieren durch ihre fantastischen, unendlichen und unerschöpflichen Träume, sogar dann, wenn diese die Grenzen des Deliriums streifen. Unsere tiefste Wirklichkeit existiert doch in unseren sich erneuernden alltäglichen Träumen, nicht wahr? Die befreit uns und hilft uns in einer Gesellschaft, wo wir uns am meisten als Gefangene fühlen.“ In seiner Malerei erscheinen oft beunruhigende und imposante fantastische Geschöpfe. Er drückt durch diese die in uns nebeneinander existierenden primitiven unterdrückten Gefühle aus die ausbrechen und überfluten das Bewusstsein. Er malte die Ungeheuer des Egoismus mit grauslichem tierischem Gesicht. Wenn das Ungeheuer auf dem Bild einen Körper hat, dann ist es die Zentralfigur des Werkes. Diese Symbole äußern die aus dem tiefsten Teil der Seele aufbrechende Emotionen, und den Gedanken der sich nicht mit Wörtern erzählen lässt. Der Künstler bricht auf um die intimste Sphäre von anderen Menschen und seine eigene zu entdecken.
Die dargestellten Geschöpfe scheinen von Jenseits gekommen zu sein und drücken das aus womit wir alle in unserem Leben konfrontieren: Schwierigkeiten oder Freuden, aber hauptsächlich mit der Suche der großen Fragen des Lebens.
Die Gegenstände fehlen insbesondere von den Bildern, sowie die Landschaft und der Horizont und fehlt alles, was wir „Natur“ benennen. Der Maler überschreitet alle sichtbar-fühlbare Masken: diese geformten Masken lösen sich, fallen unter so wie der feine und zerbrechliche Schild des Betttuches und des Kostüms von seinem Träger herunterfällt. Unter diesen illusorischen Launen, unter diesen Fetzen zum Schluss erscheint der Mensch in seiner Wirklichkeit. Diese Blicke die Betrübnis, Müdigkeit, reine Freude und Heiterkeit ausstrahlen, begleiten und bedecken jede einzelne Szene, damit wir uns noch darauf stärker konzentrieren können. Szabó malt Gegenstände, die nicht in die Szene passen, die stammen aus seinem Inneren. Er fällt nie in Halluzinationen oder Alpträume und berührt die diabolische Welt nicht, er ist viel mehr ironisch, pathetisch, grotesk, geheimnisvoll, symbolisch, ein eingefleischter Erlöser. Er drückt sich in detaillierten Geschichten in solchen Farben schwimmend aus, die schon jede Art von Denken eliminieren. Diese tiefen Resonanzen werden durch solch eine Technik und Farbenwelt geäußert, die die Leichtsinnigkeit ablehnen und lieber die Schönheit loben.
Joseph Szabó arbeitete nur mit sehr dünnen Pinseln und mit ganz klaren Zügen, wie die Menschen die die Porzellanstücke mit Gold bemalen. Er konnte mit Hilfe dieser feinen Mittel die Figuren auf seinen Bildern von Punkt zu Punkt so konstruieren, als ob jeder Pinselzug eine neue lebendige Zelle der Figur geben würde. Das Lebenswerk von Szabó kann auf Perioden aufgeteilt werden.
Joseph Szabó gehörte zu den großen Einsamen. Auf seinen Kompositionen sieht man eine Kombination von besonderen Figuren: die könnten die Geistesarmen der Bibel, oder die erbitterte Seelen von Dostojewski sein. Einige französische Kritiker von Szabó sind der Meinung in diesen Figuren das Volk des Heimatlandes, die ungarischen Bauern zu entdecken. Diese Gedanken verbinden die Betrachter dieser Kompositionen mit der flämischen und niederländischen Malerei des 16-17. Jahrhunderts. Bauernhochzeit, Vergnügung auf der Messe, Gaukler, und eine Naturerscheinung bestaunenden Menschen, auf die Prädikation von Sankt Johann der Täufer, oder Gruppen die die Ungeheuer von schrecklichen Legenden prophezeien –all diese Figuren sind auf den Bildern zu sehen, genauso wie auf den Kompositionen von Brueghel, Bosch und ihren Zeitgenossen.
Ungeheuer, oder lieber Kobolde, Vögel und Vogelmenschen. Einfache, sozusagen uniformierte Gesichter mit klischeehaftem Lächeln, ein wenig einfältiges aber nicht widerliches Grinsen des mit etwas Unsicherheit gemischten Wartens. Einige von ihnen haben ein Buch, eine primitive Lupe, eine Glasscherbe, eventuell einen Spiegel in den Händen, ein Gaukler balanciert eine Kugel auf seiner Nasenspitze, ein anderer bläst ein Horn an, spielt vielleicht Musik. Kleine, große und noch größere Menschen im kontinuierlichen Dimensionswechsel, zwischen ihnen erscheinen manchmal Büsten oder Skulpturen. Es kommt auch vor, dass vom Körper nur das Gesicht bleibt, das die Gefühle und die Seelenzustände zurückspiegelt. Die Figuren erscheinen mehrmals auf einem Podium und hinter ihnen, wie auf den Werken von Dalí und Tanguy durch perspektivische Linien geteilte Bühnenräume führen in die Richtung der felsigen Wüstenlandschaften des Hintergrundes. Joseph Szabó stellte seine Bühne für die Figuren seiner visuellen Parabeln auf einer seltsamen Mondlandschaft, welches alles bis auf irdisches Paradies benannt werden kann auf. Es ist vielmehr der Trümmerhaufen der Zivilisation, wie er einmal Bertold Brecht über die Städte zitiert hat: „Wir sind eingegangen, wir haben nichts gewonnen, wir verschwinden schnell, die Städte verschwinden auch schubweise.“
Die frühen Bilder von Szabó, wie auch einige seiner Werke aus den anschließenden Phasen sind bei mehreren französischen oder internationalen Exhibitionen individuell oder in Gruppe ausgestellt worden. Seit dem Ende der 1970-er Jahre bilden auf seinen Bildern die geometrischen Elemente und Gestalten Menschenköpfe und menschliche Formen. Die geometrischen Elemente formen mit ihren hellen Umrissen und lebendigen Farben Hände, Köpfe und Brüste in einer kompakten Komposition.
Joseph Szabó gelangte auf diese Weise zu einer neuen Dimension. Er startete aus der fantastischen und seltsamen Welt der Träume, danach brach er aus in eine farbenfrohe, wissenschaftliche und gleichzeitig schnörkellose Welt, wohin er uns einführt. Sein Weg wird durch das Zeichnen beleuchtet, welches uns ermöglicht seine intensiven Recherchen tiefer und gefühlvoller zu verstehen: das ist die reine und direkte Interpretation der Emotionen des Künstlers.
Er malt seit den 1980-er Jahren figurative und nonfigurative (biomorphe) Bilder. Er ist vielleicht bei diesen Werken am fernsten auf dem Weg zur Abstraktion gegangen. Er nutzte dabei die Airbrush-Technologie.
Die Gemälde seiner letzten Periode sind expressive Bilder mit Mosaikwirkung, die genauso, wie er selbst grundsätzlich nie die Künstlerheimat von Szabó verlassen haben. Diese Werke tragen unverwechselbar die Namenszüge von Szabó, aber die sind bis auf wenige nicht unterschrieben worden. Der Maler erklärte das im Jahre seines Todes, 2010, folgendermaßen: „… die sind praktisch fast fertig, es fehlen nur noch zwei oder drei Korrekturen und mit einem Deckanstrich wären sie um 50% schöner geworden.“
Im Interesse der Interpretation seiner Skulpturen ist die Prüfung seiner Malerei unausweichlich. Interessantes und mehrmals vorgekommenes Motiv seiner Gemälde ist der Schild, welcher einige Jahre später in seinen Skulpturen wieder erscheint. Wir begegnen krassen Körpern, mechanischen, roboterhaften, statischen menschlichen Gestalten, die uns am stärksten an die Figuren von Fernand Léger erinnern. Die gesellschaftlichen Wirkungen der Industrialisierung haben Szabó genauso, wie Léger ernst beschäftigt. Szabó hat Angst davor gehabt, dass der Mensch selbst mechanisch wird und seine Seele verliert. Diese Besorgnis spiegeln seine in Rede stehenden Gemälde und Skulpturen, unter ihnen die in Sète aufgestellte, monumentale, 7-Meter hohe Golem-ähnliche Figur.
Lebenslauf
Er ist 1925 in Nyúl bei Győr geboren. Er stammte aus einer Bauernfamilie, verbrachte seine Kindheit mit seinen sieben Geschwistern in Armut. Schon als 9-jähriges Kind verwunderte er seinen Lehrer durch sein außergewöhnliches Talent im Zeichnen, aber er durfte seine Studien an der Ungarischen Hochschule für Bildende Kunst in Budapest wegen der schweren finanziellen Lage der Familie erst im Alter von 22 Jahren 1947 beginnen. Hier lernte er verschiedene Zirkel der Budapester Intellektuellen kennen, besuchte Theateraufführungen und entdeckte für sich die Musik. Er war auch in Musik talentiert, unterbrach aber seine Musikstudien bald, um alle seine Kräfte der Malerei zu widmen.1953, nach Absolvierung der Hochschule erhielt er ein beträchtliches Stipendium. Er erwarb ein Atelier, und seine finanzielle Lage ermöglichte ihm eine Lebensführung, wonach sich viele seiner Zeitgenossen sehnten. Er fühlte sich wegen der von der kommunistischen Staatsgewalt ihm aufgezwungenen Verbindlichkeiten gefangen und ausgeliefert. 1956 wurden die Grenzen Richtung Westen geöffnet, er entschied sich seinen Kindheitstraum zu verwirklichen und wanderte nach Frankreich aus. Er wurde an der Akademie für Kunst in Paris mit Stipendium aufgenommen. Sein technisches Wissen und seine Kenntnisse wurden sowohl von seinen Mitschülern als auch von seinen Professoren anerkannt. Ein Zeichen dafür war als er in 1958 bei der Ausstellung ungarischer Maler in Écola des Beux-Arts in Paris den Hauptpreis gewann. Er litt unter Isoliertheit und fühlte sich verloren in Paris. Er entdeckte, dass die mittelmäßige Minderwertigkeit bis zum Himmel gepriesen wurde, zweit-, und drittrangige Künstler dank solcher Machenschaften, die er aus Ehre immer abwies und verabscheute, erfolgreich sein konnten.
Er setzte seine Studien in Nizza fort, wo ihm auch ein Atelier zur Verfügung gestellt wurde. „Ich habe während dieses Zeitraumes Stipendium und Essen an der Mensa der Hochschule bekommen, wofür ich mein ganzes Leben Frankreich dankbar sein werde.“ Er hatte einen ausgezeichneten Ruf in Frankreich und Dank eines ihm verliehenen Preises erhielt er mit der Hilfe des Kultusministers eine bedeutende Subvention in Form eines zinsfreien Kredites. Er fing an aus diesem Geld ein ruinöses Haus zu renovieren. Er hat dabei jede Arbeit selbst gemacht. Später zog er nach Südfrankreich in Lussan, wo er wieder ein Haus restaurierte; er war aber damit unzufrieden, verkaufte es und renovierte ein seit hundert Jahren unbewohntes Gebäude in Fons-sur-Lussan.
1967 wurde er in die Vereinigten Staaten eingeladen. Er konnte mehrere seiner Leinen in der bedeutendsten Galerie von Chicago, und bei solchen Ausstellungen, wo Schöpfungen auf dem höchsten Niveau zu sehen sind wiedersehen. Ein in den Vereinigten Staaten lebender französischer Kunstsammler bot ihm währenddessen einen Vertrag an. Er wies das Angebot zurück. Er konnte seine aus Frankreich mitgebrachten Bilder für hohen Preis verkaufen. Er hatte aber keine Freude an seinen in den USA geschöpften Werken, die konnte er nur zum halben Preis verkaufen. Er kehrte drei Monate später nach Frankreich zurück. Anlässlich einer seiner Ausstellungen in Paris, ein Fernsehsender stellte einige seiner Werke vor, und kommentierte sie als starken Ausdruck der mit ungarischem Temperament gesättigten Gefühle und Leiden des Künstlers. Nach seiner Rückkehr 1978 konnte er seine Bilder unter den besten Bedingungen in Madrid ausstellen. Die Journalisten, das Radio und das Fernseher berichteten begeistert über das Ereignis.
Werke
Fantastische surrealistische Bilder :Diese äußerst fruchtbare Epoche hat ihm die Erfolge mitgebracht. In dieser Ära der Liebe für den figurativen Ausdruck und das Vertrauen in der konkreten Ikonographie halten Szabó sogar in seinen mutigsten Spekulationen vom Abstrakten als unehrlicher Abkürzung fern. Die Rubens‘sche barocke Größe und Breite der Körper und der Formen und die gotische Präzision der Außenlinien charakterisieren seine Bilder. Seine Malerei erinnert - an die Schöpfungen der größten Künstler. All diese sind Früchte langwieriger Anstrengungen, eine schmerzhafte Botschaft. Eine Botschaft aus einer unbekannten Welt.
Man muss in der Zeit bis zu den Ölbildern der flämischen Künstler in den Niederlanden zurückgehen um dieses hohe Niveau in einer Kunstwerkstatt zu finden. Seine Kompositionen sind durch Bewegungen gesättigt. Obwohl seine Gesten auch Macht ausstrahlen, sind die lieber selbstbewusst und muskelig als gewaltsam und nervös. Sie sind hauptsächlich immer sehr menschlich. Sie unterscheiden sich genau darin von denen woran sie auf den ersten Blick erinnern, nämlich von den Werken von Hieronymus Bosch und Salvador Dali.
Der Ursprung des Menschen beschäftigt ihn stark. Woher sind wir gekommen? Woher stammen wir?
„Solange Menschen auf der Erde leben, sollten die Menschen die Schöpfungen inspirieren durch ihre fantastischen, unendlichen und unerschöpflichen Träume, sogar dann, wenn diese die Grenzen des Deliriums streifen. Unsere tiefste Wirklichkeit existiert doch in unseren sich erneuernden alltäglichen Träumen, nicht wahr? Die befreit uns und hilft uns in einer Gesellschaft, wo wir uns am meisten als Gefangene fühlen.“ In seiner Malerei erscheinen oft beunruhigende und imposante fantastische Geschöpfe. Er drückt durch diese die in uns nebeneinander existierenden primitiven unterdrückten Gefühle aus die ausbrechen und überfluten das Bewusstsein. Er malte die Ungeheuer des Egoismus mit grauslichem tierischem Gesicht. Wenn das Ungeheuer auf dem Bild einen Körper hat, dann ist es die Zentralfigur des Werkes. Diese Symbole äußern die aus dem tiefsten Teil der Seele aufbrechende Emotionen, und den Gedanken der sich nicht mit Wörtern erzählen lässt. Der Künstler bricht auf um die intimste Sphäre von anderen Menschen und seine eigene zu entdecken.
Die dargestellten Geschöpfe scheinen von Jenseits gekommen zu sein und drücken das aus womit wir alle in unserem Leben konfrontieren: Schwierigkeiten oder Freuden, aber hauptsächlich mit der Suche der großen Fragen des Lebens.
Die Gegenstände fehlen insbesondere von den Bildern, sowie die Landschaft und der Horizont und fehlt alles, was wir „Natur“ benennen. Der Maler überschreitet alle sichtbar-fühlbare Masken: diese geformten Masken lösen sich, fallen unter so wie der feine und zerbrechliche Schild des Betttuches und des Kostüms von seinem Träger herunterfällt. Unter diesen illusorischen Launen, unter diesen Fetzen zum Schluss erscheint der Mensch in seiner Wirklichkeit. Diese Blicke die Betrübnis, Müdigkeit, reine Freude und Heiterkeit ausstrahlen, begleiten und bedecken jede einzelne Szene, damit wir uns noch darauf stärker konzentrieren können. Szabó malt Gegenstände, die nicht in die Szene passen, die stammen aus seinem Inneren. Er fällt nie in Halluzinationen oder Alpträume und berührt die diabolische Welt nicht, er ist viel mehr ironisch, pathetisch, grotesk, geheimnisvoll, symbolisch, ein eingefleischter Erlöser. Er drückt sich in detaillierten Geschichten in solchen Farben schwimmend aus, die schon jede Art von Denken eliminieren. Diese tiefen Resonanzen werden durch solch eine Technik und Farbenwelt geäußert, die die Leichtsinnigkeit ablehnen und lieber die Schönheit loben.
Joseph Szabó arbeitete nur mit sehr dünnen Pinseln und mit ganz klaren Zügen, wie die Menschen die die Porzellanstücke mit Gold bemalen. Er konnte mit Hilfe dieser feinen Mittel die Figuren auf seinen Bildern von Punkt zu Punkt so konstruieren, als ob jeder Pinselzug eine neue lebendige Zelle der Figur geben würde. Das Lebenswerk von Szabó kann auf Perioden aufgeteilt werden.
Joseph Szabó gehörte zu den großen Einsamen. Auf seinen Kompositionen sieht man eine Kombination von besonderen Figuren: die könnten die Geistesarmen der Bibel, oder die erbitterte Seelen von Dostojewski sein. Einige französische Kritiker von Szabó sind der Meinung in diesen Figuren das Volk des Heimatlandes, die ungarischen Bauern zu entdecken. Diese Gedanken verbinden die Betrachter dieser Kompositionen mit der flämischen und niederländischen Malerei des 16-17. Jahrhunderts. Bauernhochzeit, Vergnügung auf der Messe, Gaukler, und eine Naturerscheinung bestaunenden Menschen, auf die Prädikation von Sankt Johann der Täufer, oder Gruppen die die Ungeheuer von schrecklichen Legenden prophezeien –all diese Figuren sind auf den Bildern zu sehen, genauso wie auf den Kompositionen von Brueghel, Bosch und ihren Zeitgenossen.
Ungeheuer, oder lieber Kobolde, Vögel und Vogelmenschen. Einfache, sozusagen uniformierte Gesichter mit klischeehaftem Lächeln, ein wenig einfältiges aber nicht widerliches Grinsen des mit etwas Unsicherheit gemischten Wartens. Einige von ihnen haben ein Buch, eine primitive Lupe, eine Glasscherbe, eventuell einen Spiegel in den Händen, ein Gaukler balanciert eine Kugel auf seiner Nasenspitze, ein anderer bläst ein Horn an, spielt vielleicht Musik. Kleine, große und noch größere Menschen im kontinuierlichen Dimensionswechsel, zwischen ihnen erscheinen manchmal Büsten oder Skulpturen. Es kommt auch vor, dass vom Körper nur das Gesicht bleibt, das die Gefühle und die Seelenzustände zurückspiegelt. Die Figuren erscheinen mehrmals auf einem Podium und hinter ihnen, wie auf den Werken von Dalí und Tanguy durch perspektivische Linien geteilte Bühnenräume führen in die Richtung der felsigen Wüstenlandschaften des Hintergrundes. Joseph Szabó stellte seine Bühne für die Figuren seiner visuellen Parabeln auf einer seltsamen Mondlandschaft, welches alles bis auf irdisches Paradies benannt werden kann auf. Es ist vielmehr der Trümmerhaufen der Zivilisation, wie er einmal Bertold Brecht über die Städte zitiert hat: „Wir sind eingegangen, wir haben nichts gewonnen, wir verschwinden schnell, die Städte verschwinden auch schubweise.“
Die frühen Bilder von Szabó, wie auch einige seiner Werke aus den anschließenden Phasen sind bei mehreren französischen oder internationalen Exhibitionen individuell oder in Gruppe ausgestellt worden. Seit dem Ende der 1970-er Jahre bilden auf seinen Bildern die geometrischen Elemente und Gestalten Menschenköpfe und menschliche Formen. Die geometrischen Elemente formen mit ihren hellen Umrissen und lebendigen Farben Hände, Köpfe und Brüste in einer kompakten Komposition.
Joseph Szabó gelangte auf diese Weise zu einer neuen Dimension. Er startete aus der fantastischen und seltsamen Welt der Träume, danach brach er aus in eine farbenfrohe, wissenschaftliche und gleichzeitig schnörkellose Welt, wohin er uns einführt. Sein Weg wird durch das Zeichnen beleuchtet, welches uns ermöglicht seine intensiven Recherchen tiefer und gefühlvoller zu verstehen: das ist die reine und direkte Interpretation der Emotionen des Künstlers.
Er malt seit den 1980-er Jahren figurative und nonfigurative (biomorphe) Bilder. Er ist vielleicht bei diesen Werken am fernsten auf dem Weg zur Abstraktion gegangen. Er nutzte dabei die Airbrush-Technologie.
Die Gemälde seiner letzten Periode sind expressive Bilder mit Mosaikwirkung, die genauso, wie er selbst grundsätzlich nie die Künstlerheimat von Szabó verlassen haben. Diese Werke tragen unverwechselbar die Namenszüge von Szabó, aber die sind bis auf wenige nicht unterschrieben worden. Der Maler erklärte das im Jahre seines Todes, 2010, folgendermaßen: „… die sind praktisch fast fertig, es fehlen nur noch zwei oder drei Korrekturen und mit einem Deckanstrich wären sie um 50% schöner geworden.“
Im Interesse der Interpretation seiner Skulpturen ist die Prüfung seiner Malerei unausweichlich. Interessantes und mehrmals vorgekommenes Motiv seiner Gemälde ist der Schild, welcher einige Jahre später in seinen Skulpturen wieder erscheint. Wir begegnen krassen Körpern, mechanischen, roboterhaften, statischen menschlichen Gestalten, die uns am stärksten an die Figuren von Fernand Léger erinnern. Die gesellschaftlichen Wirkungen der Industrialisierung haben Szabó genauso, wie Léger ernst beschäftigt. Szabó hat Angst davor gehabt, dass der Mensch selbst mechanisch wird und seine Seele verliert. Diese Besorgnis spiegeln seine in Rede stehenden Gemälde und Skulpturen, unter ihnen die in Sète aufgestellte, monumentale, 7-Meter hohe Golem-ähnliche Figur.